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Der Dachverband für Fotografie wächst. Bereits 23 Mitglieder im Deutschen Fotorat

Am 19. April 2023 fand die dritte Plenums-Jahresversammlung vom Deutschen Fotorat statt. Im Fokus standen hier die Arbeitsgruppen im Deutschen Fotorat, die Verabschiedung eines Positionspapiers zum Thema KI, die Fachausschüsse im Deutschen Kulturrat sowie die Aufnahme neuer Mitglieder.

Neu als ordentliches Mitglied aufgenommen wurden die Allianz deutscher Designer AGD e.V.. Neu als korporative Mitglieder wurden aufgenommen: Agentur Focus, Bayerische Staatsbibliothek, Bildagentur Stiftung Preußischer Kulturbesitz – bpk, C/O Berlin Foundation, Verein der Darmstädter Tage der Fotografie, DEJAVU Gesellschaft für Fotografie und Wahrnehmung e.V., Gesellschaft für humanistische Fotografie e.V., Helmut Newton Foundation, Internationale Photoszene Köln, Kunstbibliothek Staatliche Museen zu Berlin sowie die laif Genossenschaft.

Positionsbestimmung zu KI-Bildgeneratoren

Verfahren zur Bearbeitung und Generierung von Bildern mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) werden in allen Bereichen der Fotografie Arbeitsprozesse grundlegend und disruptiv beeinflussen. Der Deutsche Fotorat steht der Weiterentwicklung bildgebender Techniken grundsätzlich offen gegenüber. Generative KI eröffnet neue Möglichkeiten zur Erweiterung des kreativen Spektrums. Allerdings wird sie auch gravierende ökonomische Umwälzungen in der Kreativbranche mit sich bringen und kann eine ernste Gefahr für den demokratischen Gesellschaftsdiskurs bedeuten.

Der Fotorat fordert alle Institutionen auf, die an der Erstellung und Verbreitung von nachrichtlich-dokumentarischen Inhalten beteiligt sind, ethische Standards für den Umgang mit ihren Quellen zu erarbeiten. Diese Regeln und Arbeitsweisen müssen sicherstellen, dass authentisches Material verifiziert und als solches erkennbar und überprüfbar weitergegeben wird. In klarer Abgrenzung sollten generierte Bilder nicht als Fotografien bezeichnet werden, auch wenn ihr Fotorealismus ein immer höheres Niveau erreicht.

Ohne den kreativen Schöpfungsakt von Menschen durch Einbeziehung neuer Bildwerke und die Formulierung origineller Prompts verleiten KI-Bildgeneratoren zur Reproduktion und Variation des Vorhandenen, da sie ihre Bilder stets im Rückgriff auf bereits existierende Inhalte generieren. Zentrale rechtliche Fragen beim Arbeiten mit KI-Bildgeneratoren sind derzeit jedoch ungeklärt. So ist strittig, unter welchen Umständen FotografInnen beim Einsatz von KI-Werkzeugen Urheberrecht an ihren Werken erlangen können und welche Rechte den Nutzern dieser Werke zustehen.

Ohne Genehmigung und Vergütung nutzen KI-Systeme geistiges Eigentum von FotografInnen als Trainingsmaterial oder verschleiern die Herkunft von Daten. Der Fotorat fordert mehr Geschwindigkeit in der juristischen Klärung, um Rechtssicherheit in der Anwendung von KI-Werkzeugen und eine Grundlage für die Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle von Kreativen zu schaffen.

KI-Bilder sind keine Fotografien
Dem Deutschen Fotorat ist wichtig, zwischen kamerabasierten Fotografien und synthetisch erzeugten KI-Bildern zu unterscheiden, denn Fotografien entstehen ausschließlich durch die Abbildung von Licht in einer Kamera.

KI-generierte Bilder sind daher keine Fotografien und sollten nicht so bezeichnet werden, auch wenn sie durch ihre foto-realistische Darstellung diesen Eindruck vermitteln. Weil die qualitativen Grenzen verschwinden, ist eine klare Differenzierung zwischen Fotografien einerseits und generierten Bildern andererseits für deren Einordnung und Wahrnehmung von entscheidender Bedeutung und stärkt die Medienkompetenz der Betrachter.

Dies berührt auch Aspekte der Fotopädagogik, deren Ziel eine „Schule des Sehens“ sein muss, die schon Kinder und Jugendliche dazu anleitet, auch Bilder kritisch zu hinterfragen. Hinsichtlich einer demokratischen Meinungsbildung muss dringend das Bewusstsein geschärft werden, wie wichtig es ist, mehrere Quellen oder Augenzeugen zu konsultieren.

Folgen für Urheber
Die ungefragte Ausbeutung ihres urheberrechtlich geschützten Bildmaterials mittels Datamining für allgemein zugängliche Bildgeneratoren bedeutet für FotografInnen einen existenzgefährdenden wirtschaftlichen Verlust.

Denn die derzeitige Arbeitsweise von KI-Systemen steht im Widerspruch zum grundlegenden Prinzip des Urheberrechts, dass UrheberInnen selbst und allein die Früchte aus der Verwertung ihrer Werke ziehen und eine angemessene Vergütung erhalten.

Der Deutsche Fotorat wünscht schnellstmögliche Rechtssicherheit in Bezug auf die Urheber- und Verwertungsrechte der SchöpferInnen von Fotografien, die als Trainingsdaten verwendet werden. Es muss nachvollziehbar sein, auf welcher Basis ein KI-Bild generiert wurde. Werden dafür Bildwerke von FotografInnen verarbeitet, muss es auch Mechanismen zur fairen Vergütung für SchöpferInnen dieser Bildwerke geben.

Transparenz beim KI-Trainingsmaterial
UrheberInnen müssen in jedem Fall das Verfügungsrecht über die Verwendung ihrer Werke ausüben und der Nutzung ihrer Bilder durch KI-Systeme widersprechen können. Hierzu haben FotografInnen derzeit nur sehr beschränkte Möglichkeiten. Daher fordert der Fotorat einfache Möglichkeiten zum Opt-out oder Opt-in. So können FotografInnen per Opt-out ihre Werke grundsätzlich von der Nutzung als KI-Trainingsmaterial ausnehmen oder per Opt-in dafür explizit freigeben, sobald praktikable Vergütungsmechanismen für diese Nutzung etabliert sind. Erste Ansätze sind die „Do not train“-Zertifikate der Content Authenticity Initiative (CAI). Der Deutsche Fotorat ist Mitglied der CAI geworden.

Insbesondere fordert der Fotorat vom Gesetzgeber umgehend eine Definition, wie der gesetzlich vorgesehene Vorbehalt gegen die Verwendung von Bildmaterial zum Zweck des sogenannten Data Minings in „maschinenlesbarer Form“ konkret vorgenommen werden kann. Hierzu strebt der Fotorat eine Regelung an, bei der die Einbettung eines solchen Hinweises in die EXIF/IPTC-Daten einer Bilddatei ausreichend ist.

Gleichzeitig schließt sich der Fotorat der Forderung an, dass solche Metadaten nicht von den zugehörigen Bilddaten getrennt oder gelöscht werden dürfen, wie es heute oft beim Hochladen von Bildern auf Plattformen oder bei der Nutzung von Bildern geschieht.

Der Deutsche Fotorat unterstützt den Vorschlag, kurzfristig die Gemeinnützigkeit der in Deutschland registrierten Datamining-Organisation Large-scale Artificial Intelligence Open Network (LAION) zu überprüfen, die im großen Umfang Werke ohne Zustimmung und angemessene Honorierung der UrheberInnen den Anbietern von KI-Systemen zur kommerziellen Nutzung als Trainingsmaterial zur Verfügung stellt.

Authentizität sichern
Für die Glaubwürdigkeit von Bildern in journalistischen Medien sind authentische Fotografien unverzichtbar. Eine Unterscheidung von generierten und kamerabasierten Bildern ist schon jetzt selbst für Fachleute schwierig bis unmöglich. Der demokratische Diskurs wird durch die Manipulation mittels überzeugender Bildfälschungen gefährdet, genauso aber auch durch den zukünftig gerechtfertigten generellen Zweifel an der Authentizität von Bildern.

FotografInnen müssen Verantwortung für das übernehmen, was sie fotografieren, wie sie es fotografieren und bearbeiten, und an wen sie ihre Bilder weitergeben.

Der Fotorat unterstützt daher die Forderung nach der Entwicklung international einheitlicher und durchgängig offener technischer Standards zur Verifikation der Bildentstehung in Kameras und zur Protokollierung anschließender Bearbeitungsschritte.

Zur Sicherstellung ihrer Glaubwürdigkeit fordert der Fotorat insbesondere BildnutzerInnen in den Medien dazu auf, Bildmaterial gut sichtbar ähnlich dem Urhebernachweis direkt am Bild entsprechend seiner Herkunft zu kennzeichnen.

Urheberrecht an KI-Bildern
Das Urheberrecht ist ein Schutzrecht für menschlich-geistiges Schaffen. Der Fotorat regt an, die Anerkennung urheberrechtlichen Schutzes KI-generierter Bilder anhand des bestehenden Rechts zu prüfen. Es müssen Lösungen erarbeitet werden, wie die Grenze zu ziehen ist zwischen urheberrechtlich schutzfähiger menschlicher, rechner-assistierter Gestaltung und mutmaßlich rein Rechner-generiertem Maschinenerzeugnis, an dem nach verbreiteter Rechtsauffassung kein Urheberrecht erworben werden kann. Angesichts des disruptiven Charakters von KI-Werkzeugen ist auch zu hinterfragen, ob die klassischen Instrumente zur Beurteilung des Urheberrechts angepasst werden müssen.

Wir benötigen dringend und schnell Rechtssicherheit sowohl für die UrheberInnen von KI-generierten Bildern als auch für NutzerInnen und AuftraggeberInnen solcher Werke.

Fazit
Der Fotorat versteht KI-Systeme als zusätzliche, neue Möglichkeit zur Bilderstellung, deren Erzeugnisse jedoch klar von Fotografien abzugrenzen sind. Er drängt auf schnellstmögliche Regelungen, die verhindern, dass KI-Systeme zum Nachteil von UrheberInnen kamerabasierter Lichtbilder trainiert und angewandt werden.

Die Auswirkungen der neuen Systeme auf unsere Gesellschaft zeichnen sich bereits deutlich ab. Durch die Kombination von synthetischen Bildern, die in fast beliebiger Menge verbreitet werden können, mit KI-generierten Texten und Tondokumenten lässt sich ein komplexes Geflecht von scheinbar in sich stimmigen Pseudo-Realitäten erschaffen.

Insbesondere vor dem Hintergrund der auf wirtschaftliche Optimierung ausgerichteten Arbeitsbedingungen in den meisten Bereichen der Medienbranche sind ernsthafte Bemühungen derzeit kaum zu erkennen, der Gefahr durch manipulative, mit KI-Werkzeugen erstellte Inhalte wirksam zu begegnen. Dafür genügen keine Absichtserklärungen. Der Schutz des demokratischen Diskurses erfordert verbindliche redaktionelle Richtlinien und angemessene Ressourcen zu deren Umsetzung.

English Text

Text: Arbeitsgruppe Technischer Fortschritt

Fragenkatalog zum Fotoinstitut

Illustration: Denis Brudna

Mit großem Interesse, aber auch Sorge verfolgen die Mitglieder des Fotorats die Diskussionen um ein erstes bundesdeutsches Fotoinstitut. Die Standortfrage wurde Mitte November 2022 mit Düsseldorf entschieden.

Zentrale Fragen um die Verfasstheit, rechtliche Stellung und Aufgabenstellung dieser für die Fotografie in Deutschland so bedeutsamen Institution sind aber derzeit vollständig offen.

Der Fotorat hat daher am 30. November 2022 einen Fragenkatalog an Kulturstaatsministerin Claudia Roth, an Ministerin Ina Brandes (Ministerium für Kultur und Wissenschaft in NRW) sowie an die Fraktionen in Bund und Land NRW geschickt. Die Fragen lauten:

Bedeutet die Standortentscheidung zugunsten von Düsseldorf, dass der Bund den konzeptionellen Überlegungen eines privaten Vereins folgt und nicht einer vom Bund eingesetzten Expertenkommission und beauftragten Machbarkeitsstudie?

Welche Rolle soll aus der Sicht der Bundesregierung und des Landes NRW der Verein zur Gründung und Förderung eines Deutschen Fotoinstituts e.V. einnehmen? Wie schätzten die beiden Gebietskörperschaften den Verein zur Gründung und Förderung eines Deutschen Fotoinstituts e.V. ein?  Gehen sie davon aus, dass er die Fotobranche und die deutsche Fotografie in ihrer Breite vertritt?

Zu welchen Anteilen wird das geplante Institut in Zukunft vom Land, vom Bund finanziert?

Ist beabsichtigt, die für die Fotografie in Deutschland relevanten Verbände, maßgeblich die im Deutschen Fotorat vertretenen Verbände und Institutionen, mindestens in Form eines Beirats/Aufsichtsrats zu berücksichtigen?

Schon jetzt drängt die Zeit, um fotografische Archive und Nachlässe zu erhalten. Welche Maßnahmen werden Bund und Land ergreifen, damit schon vor Fertigstellung eines „Deutschen Fotoinstituts“ fotokulturelles Erbe gesichert werden kann?

Welche konkreten Schritte sind als nächstes geplant hinsichtlich von:
Planung, Ausschreibung und Bau eines Instituts?
Einberufung eines Beirats?
Ausschreibung der Leitungsposition und ggf. weiterer Stellen?

Zoom-Podiumsgespräch zur Bildnutzung im Social Web und zur Social-Media-Lizenz der VG Bild-Kunst

Der Deutsche Fotorat lud am 23. November 2022
zum Zoom-Podiumsgespräch ein.

Aufzeichnung der Diskussion via YouTube:

https://youtube.com/watch?v=dF347O0BRw4

Teilnehmer/innen:
Sabine Pallaske (Bildgerecht)
Dr. Urban Pappi (Geschäftsführender Vorstand VG Bild Kunst)
Anke Schierholz (Justiziarin VG Bild Kunst)
J. Konrad Schmidt (Fotograf, BFF und Leiter der Initiative Bild)
Marco Urban (Fotograf, FREELENS-Vorstand, Mit-Initiator von „Fotografie hat Urheber“)

Moderation: Anna Gripp (DGPh)

Abbildung: J. Laatsch [G]

„Deutsches Fotoinstitut“: Ein Vorhaben von nationaler Bedeutung entschieden

Der Deutsche Fotorat fordert die Erhaltung des fotografischen Kulturerbes in seiner gesamten Breite

Der jahrelange Streit über den Standort eines „Deutschen Fotoinstituts“ ist zugunsten von Düsseldorf entschieden. Der Deutsche Fotorat begrüßt, dass damit die Debatte über die Aufgabenstellung und Arbeit dieses Instituts nicht länger blockiert ist. Diese Chance müssen wir gemeinsam nutzen.

Ein „Deutsches Fotoinstitut“ bleibt aus der Sicht des Deutschen Fotorates ein Vorhaben von nationaler Bedeutung. Es muss die Fotografie in ihrer ganzen Bandbreite abbilden. Alle relevanten Akteure der Fotografie sollten jetzt an einen Tisch geholt werden. Es gilt Gräben zuzuschütten. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, partikulare Interessen nicht die Oberhand gewinnen, kann ein Institut von bundesweiter Bedeutung entstehen.

Der Deutsche Fotorat erinnert daran, dass mit dem 2020 vorgelegten Expertenkonzept und der 2021 fertig gestellten „Machbarkeitsstudie Bundesinstitut für Fotografie“ bereits wichtige konzeptionelle Vorarbeiten vorliegen, die für die weiteren Planungen genutzt werden sollten.

Es geht um die Erhaltung des fotografischen Kulturerbes in seiner gesamten Breite. Die Sammlung der Vor- und Nachlässe hervorragender deutscher Fotografinnen und Fotografen gehört dazu ebenso wie die Förderung der Vernetzung aller Institutionen, die sich um die Bewahrung des fotografischen Erbes auf regionaler und lokaler Ebene kümmern.

Es bedarf aus der Sicht des Deutschen Fotorates eines staatlichen Auftrags, der die Übernahme von fotografischen Archiven regelt und dabei der Vielfalt der Fotografie gerecht wird. Es gilt in allen Bereichen weiteren unwiederbringlichen Verlusten vorzubeugen. Zudem muss die Forschung in Fragen der Restaurierung und Konservierung weiter vorangetrieben und die Ergebnisse müssen durch Ausstellungen, Publikationen und Veranstaltungen vermittelt werden.

Der Umfang dieser Aufgabe ist enorm. Jeder Bereich der Fotografie hat seine bewahrenswerten Besonderheiten. Der Deutsche Fotorat fordert deshalb alle Beteiligten auf, das neue Institut nicht mit Erwartungen zu überfrachten. Wir brauchen eine praktikable und vor allem praktische Lösung, eine arbeitsfähige Institution, die im Rahmen realistischer Erwartungen bundesweite Wirkung entfalten kann.

Der Deutsche Fotorat begrüßt ausdrücklich, dass der Bund und das Land NRW im ersten Schritt jeweils einen Betrag von 43 Millionen Euro zur Finanzierung zur Verfügung stellen. Damit ist das Projekt allerdings noch nicht ausfinanziert. Die Arbeit des „Deutschen Fotoinstituts“ wird weit mehr Geld benötigen, als sich das viele Politiker heute vorstellen können. Hier steht jetzt das Land NRW in der Verantwortung.

Der Deutsche Fotorat als gemeinsame Interessenwahrnehmung für eine Vielzahl von Akteuren aus den Bereichen Kunst, Fotojournalismus, Dokumentation, Design und Werbung sowie Wissenschaft, Vermittlung und Bildung, bietet die gebündelte Expertise seiner Mitgliedsorganisationen zur Unterstützung an.

Pressemeldung Deutscher Fotorat. Foto: Anna Gripp

Der Dachverband für Fotografie wächst. Elf Mitglieder im Deutschen Fotorat

Am 30. August 2022 fand die zweite Plenums-Jahresversammlung vom Deutschen Fotorat statt. Im Fokus stand hier u. a. die Aufnahme neuer Mitglieder. Gut ein Jahr nach seiner Gründung konnte der Dachverband die Anzahl seiner Mitglieder bereits mehr als verdoppeln.

Neu als ordentliche Mitglieder aufgenommen wurden die VG Bild-Kunst, der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), der PIC-Verband und der Female Photoclub. Mit den Gründungsmitgliedern BFF Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter, Deutsche Fotografische Akademie (DFA), Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) und FREELENS sowie den Verbänden Bundesverband Architekturfotografie (BVAF) und Fotobus Society (jeweils seit März 2022 dabei) bilden nun zehn ordentliche Mitglieder den Deutschen Fotorat. Als korporatives Mitglied wurde neu aufgenommen das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) mit seinem Deutschen Jugendfotopreis.

Abbildung: J. Laatsch [G]

Symposium des Deutschen Fotorats am 1. Juni 2022 in Hamburg

Der Deutsche Fotorat lud zu einem Symposium ein:

Fotografie – Das Auge unserer Gesellschaft

Mittwoch, 1. Juni 2022, 14 bis 19 Uhr

Deichtorhallen Hamburg, Auditorium im Haus für aktuelle Kunst

Mit freundlicher Unterstützung der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius

Der letztes Jahr gegründete Deutsche Fotorat beleuchtet das Kreativmedium Fotografie aus vielfältigen Perspektiven. Der junge Dachverband gibt den unterschiedlichen Bereichen der Fotografie eine gemeinsame Stimme: Kunst, Fotojournalismus, Dokumentation, Design und Werbung sowie Wissenschaft, Vermittlung und Bildung.

Die breite Ausrichtung der vier Gründungsverbände des Fotorats – Deutsche Fotografische Akademie (DFA), Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh), Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter (BFF) und FREELENS Berufsverband der Fotograf:innen – spiegelte sich in der ersten öffentlichen Veranstaltung zum Auftakt der Festival Week der Hamburger Phototriennale wider:

Wie wandelt sich das Berufsbild der Fotograf:innen?
Mit Art Producerin Susanne Kastner, Prof. Heike Ollertz, University of Europe for Applied Sciences Hamburg und dem BFF-Fotografen Simon Puschmann. Moderation: Alexandra Lechner.

Was wird aus dem fotografischen Erbe?
Mit dem Fotografen Rudi Meisel und Sebastian Lux, Geschäftsführer der Stiftung F.C. Gundlach. Moderation: Anna Gripp.

Welche Rolle spielt die Fotografie in der Kunst?
Mit Barbara Hofmann-Johnson, Leiterin Museum für Photographie in Braunschweig, Thomas Seelig, Leiter Fotografische Sammlung Museum Folkwang in Essen und Ingo Taubhorn, Chefkurator Haus der Photographie Deichtorhallen Hamburg und Präsident der DFA.

Wie macht uns Bildkompetenz demokratiefähig?
Mit Miriam Zlobinski, DEJAVU Gesellschaft für Fotografie und Wahrnehmung, und Malin Schulz, Artdirektorin und Mitglied der Chefredaktion, DIE ZEIT

Die Veranstaltung endete mit einer Podiumsdiskussion zur Rolle der Fotografie in Politik und Gesellschaft. Teilnehmer: Juana Bienenfeld, ehemals Kulturbehörde Hamburg, Referat Film und Fotografie / Anna Gripp, Photonews, Mitglied des Vorstands der DGPh, Sprecherin des Deutschen Fotorats / Julia Laatsch, Fotografin, Mitglied des Vorstands von FREELENS, Sprecherin des Deutschen Fotorats / Sebastian Lux, Geschäftsführer der Stiftung F.C.Gundlach.
Moderation: Stephanie Bunk

Die Veranstaltung wurde live gestreamt und aufgezeichnet.

Die Beiträge auf YouTube: Link

Facebook-Playlist der Livestreams:

https://www.facebook.com/watch/1256804681060339/771247307211482

Foto: Carina C. Kircher

Erste Plenums-Jahresversammlung des Deutschen Fotorats. Die Zeitung des Deutschen Kulturrats erscheint mit Schwerpunkt Fotografie.

Die Gründung des Deutschen Fotorats und sein Antrag auf Aufnahme in den Deutschen Kulturrat ließ im letzten Jahr die Kultur- und Fotografieszene aufhorchen. Nun fällt die erste Plenumsversammlung des jungen Dachverbands zeitlich zusammen mit einer umfassenden Bestandsaufnahme zur Fotografie in der März-Ausgabe von „Politik & Kultur“, der Zeitung des Deutschen Kulturrats. Hier als PDF:

https://www.kulturrat.de/wp-content/uploads/2022/02/puk03-22.pdf

Umfassend zeigt das Schwerpunktthema die Vielfalt der fotografischen Medien. Autoren aus Mitgliedsverbänden des Deutschen Fotorats verfassten Beiträge über das fotokulturelle Erbe, die Fotografie als Kunstform, die Geschichte der Fototechnik, die Fotografie im Buch, die Berufs- und Amateurfotografie, das Genre der Street Photography und die Geschlechterstereotype in der Fotografie.

Für den Dachverband ist die Kooperation Teil seines Werbens, als eigenständige Sektion in den Deutschen Kulturrat aufgenommen zu werden. Nachdem die letzte Mitgliederversammlung des Kulturrats sich noch nicht zu einer einheitlichen Haltung gegenüber den Newcomern einigen konnte, soll über den Antrag im September dieses Jahres entschieden werden.

Der 2021 gegründete Deutsche Fotorat vertritt mit den traditionsreichen Fotografie-Verbänden Deutsche Fotografische Akademie (DFA), Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh), BFF – Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter sowie FREELENS bereits jetzt alle Bereiche der Fotografie: Kunst, Fotojournalismus, Dokumentation, Design und Werbung sowie Wissenschaft, Vermittlung und Bildung.

Getreu seiner Vision, die erste neugegründete Sektion seit der Einrichtung des Kulturrats vor 40 Jahren zu werden, erweitert der Fotorat von nun an die Anzahl seiner Mitglieder. Bereits bei der ersten Online-Jahresversammlung am 1. März 2022 wurden zwei weitere bundesweit tätige Fotografie-Verbände und Vereine neu aufgenommen: der BVAF – Bundesverband Architekturfotografie e.V. und Fotobus e.V.

Die Mitglieder des Deutschen Fotorats haben zudem eine neue Geschäftsordnung verabschiedet, sowie erstmals ihre Sprecher/innen und Stellvertreter/innen gewählt.

Sprecherinnen sind Julia Laatsch (FREELENS) und Anna Gripp (DGPh);
Stellvertreter sind Christian Klant (BFF) und Ingo Taubhorn (DFA)

Damit sind alle Gründungsverbände und zugleich unterschiedliche Bereiche des Mediums vertreten: von der fotografischen Berufspraxis, über die Publizistik und Bildung bis zur künstlerischen Fotografie.

Mit weiteren interessierten Verbänden ist der Deutsche Fotorat bereits im Gespräch.

„Wir freuen uns enorm über das Interesse, und darüber, dass nach langen Jahren der Diskussion nun Bewegung in die Frage kommt, wie man der Fotografie, die inzwischen jeden Bereich unseres Lebens berührt, auch in der Kulturpolitik eine Stimme geben kann“, sagt Sprecherin Anna Gripp.

Pressemeldung Deutscher Fotorat, Foto: S. Rejzek

Der Kulturrat konnte sich nicht auf eine Haltung einigen und bietet dem Deutschen Fotorat vorerst eine Kooperation an

Bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Kulturrats am 30. September 2021 wurde auch der Antrag des neu gegründeten Deutschen Fotorats behandelt. Dieser hatte im Sommer die Aufnahme in den Deutschen Kulturrat beantragt, denn in dem vor 40 Jahren gegründeten Deutschen Kulturrat mit bisher acht Sektionen ist die Fotografie als eigenständige schöpferische Kategorie bisher nicht vertreten.

Und dies, obwohl das Kreativmedium Fotografie auch im deutschen Urheberrecht eigenständigen Werkschutz genießt.

Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates: „Im Ergebnis kam die Mitgliederversammlung zu dem Schluss, dass sie in diesem Jahr noch keine Entscheidung treffen kann, im kommenden Jahr das Thema erneut aufgreifen und dann entscheiden will. Zwischenzeitlich sollen Vertreter und Vertreterinnen des Deutschen Fotorates in den Sprecherrat des Deutschen Kulturrates eingeladen werden, um im persönlichen Gespräch darzulegen, warum die Mitglieder des Deutschen Fotorats eine eigene Sektion der Mitwirkung in einer bereits bestehenden Sektion vorziehen.“

Gründungsmitglieder des Deutschen Fotorats sind der BFF Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter, die Deutsche Fotografische Akademie (DFA), die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) und FREELENS. Damit vertritt der Deutsche Fotorat die künstlerisch-kulturelle Sparte Fotografie in all ihren Facetten.

Mit dem Deutschen Fotorat als neuem Mitglied im Deutschen Kulturrat soll ein wichtiges kulturpolitisches Signal gesetzt und die Lücke im Kanon der kulturellen Verbände geschlossen werden. Eine Angliederung an bestehende Sektionen des Kulturrats wurde schon einige Jahre diskutiert, führte jedoch zu keinen tragfähigen Ergebnissen. Daher bedauert der Deutsche Fotorat, dass sich der Deutsche Kulturrat noch nicht zur Aufnahme des neuen Dachverbands entschließen konnte, nimmt aber gerne das Angebot für eine Kooperation und einen Austausch im Sprecherrat an.

Unabhängig von der Aufnahme in den Deutschen Kulturrat arbeitet der Deutsche Fotorat an der besseren Vernetzung der Fotoszene in Deutschland. Schon in der Gründungsphase hat sich der Rat als neues Forum für den intensiven Austausch unter den Gründungsverbänden bewährt. Er treibt die Aufnahme weiterer bundesweit tätiger Fotografieverbände aktiv voran.

Radio-Interview im SWR2

Radio-Interview zur Gründung des Deutschen Fotorats am 15. September 2021 bei SWR2.

Jürgen Scriba, Geschäftsführer der Deutschen Fotografischen Akademie, DFA, im Gespräch mit der Moderatorin Philippe Sauvageot.