Alle Artikel in: KI-Wochenpost

KI-Wochenpost 2024-36/38

Der europäische AI-Act ist nun im zweiten Monat in Kraft, und keiner hat’s gemerkt, oder? Kommt drauf an. Auch wenn sich für die Normalos unter den Anwendenden noch nicht so viel getan hat, hat der Startschuss des nach Eigenlob epochalen Regelwerks hinter den Kulissen hektische Aktivität ausgelöst.

KI-Wochenpost 2024-32/35

KI-Firmen machen keinen Sommerurlaub. Das können sie sich nicht leisten, denn die Investoren wollen für die Milliarden, die verbrannt werden, regelmäßig Resultate sehen. Das infiziert auch die kleineren Player, denn in der Branche hängt alles mit allem zusammen, und wenn OpenAI Stress wegen anscheinend abflachender Fortschrittskurven bekommt, müssen andere zeigen, dass sie entweder die Chance nutzen um aufzuschließen oder dass ihre Kurve noch schön steil nach oben zeigt.

KI-Wochenpost 2024-29/31

Verschiedene Experten weisen in letzter Zeit immer häufiger darauf hin, dass der KI-Hype wirtschaftlich auf durchaus wackeligen Beinen steht und derzeit vor allem einem gigantische Geldverbrennung befeuert. So schätzt der üblicherweise sehr gut informierte Branchendienst „The Information“, dass OpenAI (das mit ChatGPT den Boom zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung erst so richtig gezündet hat) dieses Jahr rund 5 Milliarden Dollar Verlust anhäufen könnte.
Auch andere Zahlen aus dem KI-Universum sind schwindelerregend: Googles Konzernmutter Alphabet will nach einem Bericht des Economist dieses Jahr seine Ausgaben um 50% auf 48 Milliarden Dollar steigern – den größten Teil davon in KI-Entwicklung. Alphabet, Microsoft, Amazon und Meta sollen dieses Jahr insgesamt rund 100 Milliarden Dollar in neue Datacenter stecken, in denen dann KI-Modelle auf Spezialchips leben.

KI-Wochenpost 2024-27/28

Fangen wir mit der letzten Woche an. Da trafen zufällig zwei Dinge zeitlich zusammen, die inhaltlich gut zusammenpassen: Alexandra Lechner machte mich auf eine Veröffentlichung des Bitkom e.V. aufmerksam, die schon Ende Mai erschienen ist. Unter dem Titel „Whitepaper zu Urheberrecht und generativer KI“ möchte der Verein, der laut Selbstdarstellung „die besten Köpfe und Unternehmen der digitalen Welt“ repräsentiert, wie im Vorwort ausgeführt, zur Versachlichung der Diskussion beitragen.

Dass die Position des Vereins, dessen Mitgliedsfirmen nach eigenen Angaben zusammen rund zwei Millionen ArbeitnehmerInnen beschäftigen, tendenziell an einem geschäftebeflügelndem regulatorischen Umfeld interessiert ist, kann niemanden verwundern. Die Breitbeinigkeit der im Papier vorgetragenen Argumentationslinien verblüffen mich aber doch.

Interessanterweise fand just letzte Woche, am 11. Juli, vor dem Landgericht Hamburg die erste Verhandlung eines seit langem betriebenen Verfahrens gegen den Laion e.V. statt, der eben so eine Datenbank mit Links zu Milliarden von Fotos aus dem Internet pflegt und diese dann beispielsweise der Firma Stability.ai zur Verfügung stellt, die damit ihre bildgenerierenden Diffusionsmodelle trainiert.

KI-Wochenpost 2024-25/26

Auch in diesem Update kann Adobe nicht fehlen. Die Strategie, die sich zur Verärgerung der Kreativszene in den letzten Monaten ja schon angedeutet hat („Skip the Photoshoot“ und so), kristallisiert sich immer deutlicher heraus: Seine zukünftigen Geschäftsmodelle sieht der Konzern weniger bei den klassischen Bildautoren/Illustratoren/Designern sondern im Bereich der Corporate Publications. Sprich, man richtet sich in einer Welt ein, in der Content-Kunden denselben gleich selbst herstellen.

KI-Wochenpost 2024-23/24

Wir witzeln ja schon seit Wochen darüber, dass es irgendwann mal passieren wird, und so kam es: Ein Fotograf hat schelmisch ein echtes Foto zu einem Wettbewerb für KI-generierte Bilder eingereicht, errang bei Jury und Publikumsvoting den dritten Platz und wurde disqualifiziert, als der Schwindel aufflog.

KI-Wochenpost 2024-21/22

Wir müssen mal wieder über Adobe reden. Bekanntlich brodelt es ja schon länger in Foto-Kreisen, seit der Branchen-Primus, zu dem die meisten Kreativen eine gewisse Hassliebe pflegen (wohl versorgt mit unverzichtbaren Werkzeugen, gefangen in rigiden Abo-Beziehungen), in seinen aktuellen Werbekampagnen damit kokettiert, man könne dank seiner mit immer mehr KI ausgerüsteten Produkte auf kamerabasierte Bilderzeugung in Zukunft immer öfter verzichten.
Zwei große Berufsverbände, die britische Association of Photographers und die American Society of Media Photographers schrieben daraufhin offene Briefe an die Firma, bzw. deren Chef – je nach Gemütslage seriously not amused bis definitely pissed off.

KI-Wochenpost 2024-20

Die beiden Schwergewichte der KI-Branche haben letzte Woche alle Register gezogen, um der Welt mitzuteilen, dass das maschinelle Denken einen neuen Meilenstein erreicht habe.

Dabei hat OpenAI mit einem Tag Vorsprung und ausgeklügelten Show-Effekten den Erzkonkurrenten von Google ziemlich die Show gestohlen, aber im Prinzip sind die Rivalen auf sehr ähnlichen Wegen: Aus den KI-Systemen sollen Assistenten werden, mit denen man in sehr persönlichen Dialog treten kann.

KI Wochenpost 2024-18

Eine Woche nach der Vorstellung seiner neuen Generation des Firefly-Bildgenerators scheint das Adobe-Marketing (aus Versehen?) verraten zu haben, dass es den Photoshop-Machern gar nicht so sehr um die Fotoschaffenden geht, sondern eher um die Kunden in der Industrie und den Agenturen.

„Lass das Fotografieren weg“ frohlockt das Social-Media-Team von Adobe und preist das Hintergrund-Generieren als Methode der Wahl zum Erstellen von Hingucker-Produktfotos. …

KI Wochenpost 2024-17

In quasi letzter Minute ist der Termin zum ersten Verhandlungstag im Prozess gegen Laion vor dem Landgericht Hamburg abgesagt worden (der Fotorat hatte im Vorfeld auf die Bedeutung des Verfahrens hingewiesen). …

Es ist ganz interessant, sich ein paar Gedanken zu machen, wer denn wohl in Zukunft diese Generatoren einsetzen wird. Die Hersteller sprechen ja gerne von „den Kreativen“, und wir machen uns Sorgen über einen Verdrängungswettbewerb bei bislang klassisch arbeitenden BildautorInnen. Vermutlich werden aber diese Tools auch ganz neue Player hervorbringen, wenn die Bewertung von Preis/Leistung-Verhältnissen unter einen ganz neuen Blickwinkel stattfindet.