Illustration: Denis Brudna
Mit großem Interesse, aber auch Sorge verfolgen die Mitglieder des Fotorats die Diskussionen um ein erstes bundesdeutsches Fotoinstitut. Die Standortfrage wurde Mitte November 2022 mit Düsseldorf entschieden.
Zentrale Fragen um die Verfasstheit, rechtliche Stellung und Aufgabenstellung dieser für die Fotografie in Deutschland so bedeutsamen Institution sind aber derzeit vollständig offen.
Der Fotorat hat daher am 30. November 2022 einen Fragenkatalog an Kulturstaatsministerin Claudia Roth, an Ministerin Ina Brandes (Ministerium für Kultur und Wissenschaft in NRW) sowie an die Fraktionen in Bund und Land NRW geschickt. Die Fragen lauten:
Bedeutet die Standortentscheidung zugunsten von Düsseldorf, dass der Bund den konzeptionellen Überlegungen eines privaten Vereins folgt und nicht einer vom Bund eingesetzten Expertenkommission und beauftragten Machbarkeitsstudie?
Welche Rolle soll aus der Sicht der Bundesregierung und des Landes NRW der Verein zur Gründung und Förderung eines Deutschen Fotoinstituts e.V. einnehmen? Wie schätzten die beiden Gebietskörperschaften den Verein zur Gründung und Förderung eines Deutschen Fotoinstituts e.V. ein? Gehen sie davon aus, dass er die Fotobranche und die deutsche Fotografie in ihrer Breite vertritt?
Zu welchen Anteilen wird das geplante Institut in Zukunft vom Land, vom Bund finanziert?
Ist beabsichtigt, die für die Fotografie in Deutschland relevanten Verbände, maßgeblich die im Deutschen Fotorat vertretenen Verbände und Institutionen, mindestens in Form eines Beirats/Aufsichtsrats zu berücksichtigen?
Schon jetzt drängt die Zeit, um fotografische Archive und Nachlässe zu erhalten. Welche Maßnahmen werden Bund und Land ergreifen, damit schon vor Fertigstellung eines „Deutschen Fotoinstituts“ fotokulturelles Erbe gesichert werden kann?
Welche konkreten Schritte sind als nächstes geplant hinsichtlich von:
Planung, Ausschreibung und Bau eines Instituts?
Einberufung eines Beirats?
Ausschreibung der Leitungsposition und ggf. weiterer Stellen?