Symposium des Deutschen Fotorats „Fotografie – Das Auge unserer Gesellschaft“, 21. November 2025, Hamburg

Der Deutsche Fotorat lud erneut zu einem Symposium ein. Vier Panels und eine abschließende Podiumsdiskussion widmeten sich den vielfältigen Themenschwerpunkten des Dachverbandes und seiner Arbeitsgruppen: UNESCO Kulturerbe analoge Fotografie, Visuelle Kompetenzen, Technischer Fortschritt (KI) und Fotografisches Erbe. Das Symposium wurde gefördert von der Behörde für Kultur und Medien der Stadt Hamburg.

Seit seiner Gründung im Jahr 2021 betreibt der Deutsche Fotorat als Dachverband Lobbyarbeit für die Fotografie in Deutschland. Mit Positionspapieren, Diskussionen und in Fachausschüssen des Deutschen Kulturrats setzen sich Vertreterinnen und Vertreter der mittlerweile 47 Mitgliedsorganisationen für die Fotografie als Kulturgut, für die Interessen von Fotografinnen und Fotografen, für die Fotografie in Bildung und Vermittlung ein.

Das zweite Symposium stand erneut unter dem Motto „Fotografie – Das Auge unserer Gesellschaft“ und bot einen vielfältigen Blick auf das Medium – zwischen kultureller Verantwortung, technologischem Wandel und gesellschaftlicher Bedeutung.

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Fotos: Finn Jahnke

Die Themen des Symposiums

Analoge Fotografie zwischen Hype und Vergessen

Aufgrund eines Antrages des Deutschen Fotorats hat die Deutsche UNESCO-Kommission die analoge Fotografie 2025 offiziell als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Das Panel „Analogie Fotografie zwischen Hype und Vergessen“ würdigt diesen Erfolg und blickt auf den aktuellen Boom der analogen Fotografie. Teilnehmer:innen: Oliver Heinemann (KHROME Hamburg), Prof. Linn Schröder (HAW Hamburg, Agentur Ostkreuz) sowie Christian Klant (Leiter der AG UNESCO Kulturerbe analoge Fotografie)

© Weimarer Mal- und Zeichenschule, Christoph Mauny

Bildung durch Bilder – Fotografie als Schlüssel zur visuellen Welt

Wie können Jugendliche lernen, Bilder nicht nur zu konsumieren, sondern zu verstehen – und selbst verantwortungsvoll mit ihnen umzugehen? Zwischen Spaß und Verantwortung beleuchtet das Panel „Bildung durch Bilder – Fotografie als Schlüssel zur visuellen Welt“, wie Fotografie im Bildungskontext neue Wege eröffnet.

Im ersten Teil des Panels sprechen Dr. Christoph Mauny (Weimarer Mal- und Zeichenschule / Landesarbeitsgemeinschaft Jugendkunstschulen Thüringen), Moritz Klingsporn (Studierender der Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Universität Hamburg) und Jörg Müller (AG Visuelle Kompetenzen) über die Fotografie als Medium für praxisorientierte Projekte. Kreative Umsetzungen, die junge Menschen zum aktiven, reflektierten Sehen befähigen. 

Im Anschluss geht es dann um die vielfältigen Herausforderungen in der Rezeption fotografischer Bilder im digitalen Alltag und die Frage, warum der Ruf nach mehr Bildkompetenz uns alle angeht. Teilnehmer:innen des zweiten Teil des Panels sind Jessica Staschen (ZEIT STIFTUNG BUCERIUS), Dr. Peter Holzwarth (Pädagogische Hochschule Zürich) sowie Sabina Paries (AG Visuelle Kompetenzen).

© KI-generiert von J. Scriba mit ChatGPT/Firefly

Technischer Fortschritt: Bildjournalismus im Zeitalter Generativer KI 


Künstliche Intelligenz hat immer mehr Einfluss auf redaktionelle Abläufe. Auch im Bildjournalismus werden KI-Werkzeuge immer wichtiger – von Briefing und Recherche vor der Bildproduktion, über die eigentliche Aufnahme bis zur Bildbearbeitung.  Trotz dieser zentralen Rolle fehlen bislang klare Richtlinien für den verantwortungsvollen Einsatz von KI in Redaktionen. Kernfragen, wie die sinnvolle Kennzeichnung von generierten Bildern, bleiben derzeit individuellen Experimenten überlassen. Im Strom von echten Fotos manipulierte oder komplett synthetische Bilder aufzuspüren wird eine immer größere Herausforderung. Dr. Jürgen Scriba (Leiter der AG Technischer Fortschritt/KI) gibt mit einem Impulsvortrag Einblicke in aktuelle Entwicklungen und diskutiert das zentrale Problem: Wie kann der Bildjournalismus das Vertrauen von Leser:innen erhalten oder zurückgewinnen, wenn wir täglich mit perfekten Bildfälschungen konfrontiert sind und die Grenzen zwischen Realität und alternativen Narrativen immer mehr verschwimmen?

© Christoph Sebastian / Ruhr Museum

Fotoerbe – Wohin mit Vor- und Nachlässen?

Die Sicherung des fotokulturellen Erbes ist eine große Herausforderung für Fotograf:innen, Erben und Institutionen und von Anfang an ein Schwerpunktthema im Deutschen Fotorat. Das Panel „Fotoerbe – Wohin mit Vor- und Nachlässen?“ beleuchtet die geglückte Übergabe eines Archivs in Essen und verdeutlicht, welche Strukturen für eine bundesweite Sicherung nötig wären. Teilnehmer:innen:  Stefanie Grebe (Leiterin der Fotografischen Sammlung des Ruhr Museum Essen) und Brigitte Kraemer (Fotografin), Hanns-Peter Frentz (Leiter der AG Fotografisches Erbe)

Programmübersicht 

13:00 Uhr Einlass

13:30 Uhr Begrüßung
14:00 Uhr Analoge Fotografie zwischen Hype und Vergessen
15:00 Uhr Bildung durch Bilder – Fotografie als Schlüssel zur visuellen Welt

16:00 Uhr Pause

16:30 Uhr Bildjournalismus im Zeitalter Generativer KI
17:30 Uhr Fotoerbe – Wohin mit Vor- und Nachlässen?
18:30 Uhr Abschließende Podiumsdiskussion mit Teilnehmer:innen der Panels sowie Gabriele Schulz (Deutscher Kulturrat)

19:30 Uhr Get-together

Veranstaltungsort: Freie Akademie der Künste, Hamburg

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